Warum eigentlich Rollenspielen?

  • Inspiriert von einem Youtube-Video, würd ich gerne die Frage an alle hier stellen:

    • Was hat dich dazu gebracht das Rollenspiel zu probieren?
    • Und, warum bleibst du weiterhin dabei?
    • Essenziell, was mach das Rollenspiel für dich zu was besonderem?


    Ich bin schon gespannt auf eure Antworten :)

  • Ich habe mit dem Rollenspielen begonnen, weil ich gerne Geschichten erzählt bekomme und genau so gerne Geschichten erzähle. Durch das Rollenspielen lerne ich neue Spielerinnen und Spieler kennen die neue und andere Geschichten erzählen.


    Für mich ist Rollenspiel das Fußball der Kunst. Egal wie viel oder wie wenig man Investiert, egal wer man ist oder sein möchte, egal ob man nur zusieht oder daran teilhat, man kann Rollenspielen. Es bringt Jung und Alt zusammen, Arm und Reich sitzen an einem Tisch, Introvertierte treffen auf Extrovertierte so als wär es das normalste der Welt. Man muss nicht talentiert, sondern nur ein bisschen motiviert sein.

    Ich denke das besondere am Rollenspiel ist daher, das man so mühelos mit Menschen, mit denen man normalerweise nichts Zutun hat, eine kleine Blase an Fantasie spinnen kann, in der man gemeinsam Zeit verbringt und sich kennenlernt.

    Im Gegensatz zum Fußball oder den meisten Sportarten, gefällt mir im Rollenspiel besser, das es in der Norm ein Gemeinsam ist, das gesucht wird. Die Gruppe, die Helden, gegen das Böse oder andere Widrigkeiten.


    Für mich persönlich ist das Rollenspiel die letzte kindlich naive Perspektive, dass jeder Mensch, wenn er die Wahl hat, sich für etwas positives Entschließt. Oft auch Selbstlos und aufopfernd für ein höheres Ziel oder einfach nur aus eigener Überzeugung das Richtige Zutun.

    Welche andere Kunstform kann das schon von sich behaupten?

    "Thunder rolled. It got a 6." — Guards, Guards by Sir Terry Pratchett

  • Ich hab vor knapp 2 1/2 Jahren mit PnP begonnen vor 17 Jahren hab ich mir mal so ne Einsteigerbox mit Minis Dungeons usw beim Vedes von dnd gekauft, ich wusste damals ned was PnP ist aber ich fand, dass was da drauf stand voll cool, nur hab ich nie jemanden dazu gefunden es zu spielen, also verstaubte die Schachtel im Kasten bis sie entsorgt wurde.

    Ich war damals kurz bevor ich angefangen hab zu spieln von der ganzen Musik im Radio und am Handy müde und hatte damals Spotify ausprobiert, wo ja 1000 Podcast drauf sind, so auch von den Rocketbeans, die ja viel über Gaming labern so hab ich mir die während des Autofahrens angehört, irgendwann kam das Thema PnP auf und da fiel mir die Box ein die ich mit 13 gekauft hatte, nun gut das Internet hat sich entwickelt YouTube gibt es auch so machst dich mal im WWW schlau. Und ich war begeistert. Nach mehreren Stunden Lets Play hab ich dann mal gegoogelt, ob es einen Verein für sowas gibt und siehe da, Atheneas Siegel poppte auf und so kam ich zum PnP spielen.

    Ich hatte damals nen stressigen Job und das Spielen tat mir verdammt gut, um den Stress abzubauen, ich sags immer wieder, es war/ist Urlaub für die Seele und auch eine kleine Sucht muss ich ehrlich zu geben aber hey ich kann jeder Zeit aufhören, wenn ich will ^^

    Durch PnP hab ich viele neue Freunde gefunden was dieses Hobby zu etwas besonderen macht.
    Aber das ist nicht der einzige Grund, im Rollenspiel kannst du einfach in eine andere Welt abtauchen und sein, wer du auch immer willst, es is so kitschig aber es ist so, es gibt für jedes Genre Welt und Regelwerk bzw du kannst dir selbst so viel Geiles zeug ausdenken, dass es einfach wunderbar ist.

  • Ich mag es schon seit meiner Kindheit über das was wäre, wenn nachzudenken. Außerdem sieht man beim Rollenspiel auch sehr gut wie die Menschen um einen herum ticken. Ich mag es einfach den Personen eine Welt zu geben in der Sie sich trauen können etwas zu verändern. Außerdem Schauspielere ich sehr gerne und gebe mit dem Ganzen, meine Ideen und Gedanken weiter.
    Rollenspiel ist für mich immer wieder ein schönes Erlebnis egal wie viele Stunden ich investieren muss um diese Orte und Welten zu erstellen. Nebenbei zeichne ich für mein Leben gerne und das kann ich hier für diese Welten.
    Es gab Zeiten in denen ich kaum oder garnicht geleitet habe, aber ich komme immer wieder zum Rollenspiel zurück.
    Für mich ist es etwas besonderes, wenn die Mitspieler nach einem Abend sagen, dass sie Spaß hatten und es Ihnen gefiel, denn das ist der Dank an meine Ideen und der Geschichte die ich geschrieben habe.
    Es gibt auch noch nach Jahren Situationen an die sich meine Spielgruppen erinnern können und diese Situationen sind Vorfälle die wir niemals vergessen werden. Auch wenn mir klar ist das es nur gesprochene Situationen waren sind diese Geschehnisse so nahe am Realen, dass sie für mich obwohl nur gespielt irgendwie, dann doch einen annähernden Wert wie ein echtes Geschehnis haben.

    Ich denke halt viel in Bildern uns sehe noch wie in Shadowrun der Oger eine Rauchgranate vor dem Goulcaptain am Boden wirft. Der Goulcaptain, aber mit heiserer Stimme sagt:" Ich bin Blind und sehe trotzdem mein Freund!". Darauf Oger aus dem Fenster der Brücke mehrere Meter in die Tiefe springt.

    Ach herrlich :)

  • Ich muss gestehen, dass ich an diesem Punkt schlichter gestrickt bin. Erstens, es ist Geschichten erzählen. Zweitens, es ist Treffen mit Freunden. Diese beiden Dinge haben Menschen (fast) immer gern. Und drittens kann ich einmal was besseres (oder "besseres") sein als ein übergewichtiger Chemiewerker, z. B, ein Waldelf, der einer Fliege ein Auge ausschießen kann. Oder sonst etwas, dass mich für ein paar Stunden die Mühen des gewöhnlichen Lebens vergessen lässt und sie so besser erträglich macht. Viel mehr ist es nicht.

    Angefangen habe ich vor ca. 30 Jahren und bin immer noch dabei. Geil! :)

    Mögen die Fantasielosen vor dem Rollenspiel zittern. Die Rollenspieler haben nichts zu verlieren als ihre Langeweile. Sie haben viele Welten zu gewinnen. Rollenspieler aller Länder, vereinigt euch! (Legolas Marx, Phantastisches Manifest)

  • 1) Flucht in fremde, bessere Welten!
    2) Flucht in fremde bessere Welten!
    3) Flucht in fremde bessere Welten!

    Ja man könnte sagen das ich PnP spiele weil ich vor allem aus dieser Welt flüchte. Ich würde halt lieber in einer Welt leben wie sie vor allem in den Fantasyfilmen der 80er gezeigt wurde (Legende, Reise ins Labyrinth, Der dunkle Kristall, Das letzte Einhorn, oder neuere Filme wie Sternenwanderer).

    Das ganze ist natürlich eine psychische Störung, aber was solls, es macht mir Spaß und das Leben erträglicher! : )

    Dieser Form des Eskapismus ist es wohl auch geschuldet warum ich meine eigene Fantasywelt habe für dich ich inzwischen ein eigenes Regelwerk habe. Und sicherlich liegt es auch daran das die Welt in ihrem Detailgrad ständig zunimmt, denn einerseits ist das ausarbeiten der Welt und des Regelsystem schon Eskapismus und andererseits fliehe ich am liebsten in Welten die durch ihren Detailgrad schon eine gewisse Glaubwürdigkeit haben.

    Angefangen hab ich mit 11 Jahren im Heim (mit DSA) und das sind inzwischen 32 Jahre.

  • Na dann geb ich auch mal meinen Senf dazu.

    Bei mir hat es eigentlich streng genommen in der Kindheit angefangen; mein Vater erzählte mir immer in einer Fantasiewelt angesiedelte Geschichten - und als es ganz spannend wurde, hörte er auf zu erzählen und fragte mich, wie es weitergeht. Das hat mir die Freude am Geschichtenerzählen beigebracht.

    Die Begeisterung für Fantasy hat sich dann auch recht früh gezeigt, und ich wurde zum begeisterten Leser. Als ich dann Rollenspiele in die Hände bekommen habe (damals noch AD&D 2e und V:tM) war ich hin und weg. Geschichtenerzählen als Hobby! Leider fand ich bei uns im Dorf (und den umliegenden Dörfern) niemanden, der sich so fremdartigen Hobbies hingegeben hätte. Jaja, das Landleben... so blieb mir also nichts anderes übrig, als die Regelwerke wieder und wieder zu lesen und mir im Kopf meine eigenen Geschichten auszudenken.

    Als ich dann endlich die lovecraftsche Landhölle Richtung Stadt verließ, dauerte es auch nicht lange, bis ich eine Gruppe fand. Zunächst mal als Spieler, aber es stellte sich bald heraus, daß es mir noch viel mehr Spaß macht, als DM zu wirken.

    Lange Rede kurzer Sinn, warum das ganze? Ich liebe es, Geschichten zu erfinden. Ich liebe es, zu sehen, wie Spieler sich in den geschaffenen Welten verhalten. Ich liebe die Kameradschaft und Freundschaft, das Zusammenkommen und gemeinsam Spaß haben. Es macht mir unglaublich Spaß, Regelwerke zu verschlingen (metaphorisch!) und mich inspirieren zu lassen.

    Als Kind und Jugendliche wollte ich Geschichtenerzähler werden. Da das leider heutzutage kein Berufszweig ist, mit dem man überleben kann, habe ich mich der Geschichtsforschung zugewandt und versuche dort, Geschichten zu erzählen, die die Vergangenheit lebendig werden lassen. Fremde Welten zu erforschen und in sie einzutauchen (ob nun Fantasy oder Vergangenheit) - das macht einfach untglaublich Spaß.

    Lang lebe das Rollenspiel!

  • Ich persönlich bin gerade mal seit 3 Jahren DM in meinem privaten Freundeskreis. Ich bin gerade noch aktiv am herumprobieren, welche Regelwerke mir und meiner Gruppe besser passen und wo das Rollenspiel eher ins Stocken gerät. Aber wegen Corona fielen natürlich die Runden voriges Jahr vorerst aus.

    Jedenfalls muss ich sagen, dass ich nach 3 Jahren auch mal Spieler sein wollte, aber natürlich niemand aus genanntem Freundeskreis diese Verantwortung übernehmen wollte.

    Einerseits bin ich durch meine Suche nach neuen Gruppen auf diesen Verein gestoßen, andererseits eben durch das Kennenlernen von anderen Regelwerken und zu sehen, wie es denn andere Spielleiter so handhaben und ob ich als DM überhaupt die Dinge "richtig" gehandhabt habe.

    Aber zum Thema Eskapismus: so habe ich heuer im Frühjahr einen herben Rückschlag in meinem Leben erfahren müssen. Hätte ich mich in meinem Haus zu diesem Zeitpunkt eingekerkert, fernab aller Menschen hätte ich mich bestimmt in einem tiefen Depressions-Loch wiedergefunden aus dem ich nur schwer wieder rausgekommen wäre. Ich habe gottseidank die Signale registriert und eben aktiv zugesehen, dass ich unter Menschen komme wo es nur geht.

    Und sei es nur für ein paar Stunden beim Rollenspielen, so hat es doch den Effekt gehabt, dass meine Gedanken mal abgelenkt sind und sich nicht ständig um diesen depremierenden Fall gedreht haben.

    Dem Rollenspiel sei dank, dass ich aus dieser Spirale einigermaßen gut rausgekommen bin!

    Danke euch, dass es Leute wie euch gibt, die dieses Hobby auch noch aktiv weiter betreiben!

  • Ehrlich gesagt, da ich ein Bücherwurm und Fantasy Freak bin, wollte ich, seit ich wusste, dass es pnper gibt, es schon immer einmal ausprobieren.... hab nur keine Runde gefunden.

    Ich liebe es in verschiedene Rollen zu schlüpfen und Geschichten zu erzählen. Und nachdem es immer wieder Neues zu entdecken gibt, wüsste ich nicht, was mich bewegen sollte dem Ganzen hier den Rücken zu kehren.

    Und mal so am Rande.... Ich habe seit ich im Verein bin, noch nie so schnell einen Haufen neuer Freunde gefunden :)

    Und außerdem wer will schon sein ganzes Leben er/sie/es selbst sein, wenn man eine ganze Palette an Kreaturen und Rassen sein kann?