Gemeinsam Spielleiter werden

  • Die Rolle des Spielleiters ist bei P&P RPGs sehr wichtig und braucht viel Vorbereitung, was einige Leute davon abschrecken kann, diese Rolle zu übernehmen.
    Deshalb meine Idee, interesseirten Spielern diesen Schritt zu erleichtern.

    Dabei gibt es zwei Gebiete, wo Erleichterung möglich ist: Die Vorbereitung der Abenteuer und das Üben vom Spielleiten.
    Die Unterstützung bei der Vorbereitung beinhaltet: Brainstormen der Settings und Abenteuer, Einlesen in und Auswahl passender Regelwerke, Ausarbeitung von wichtigen NPCs und Beispielcharacteren sowie von Grundbausteinen für spontanere NPCs.
    Zum Üben gehört das Herausfinden und Festigen von eigenen Spielleiter-Stärken und später Arbeiten an Schwächen, das Überwinden von Nervösität, konstruktives Feedback und generelles Üben der dramatischen Erzählung. Das alles natürlich in einer nicht wertenden Umgebung.

    Wen ich mit diesem Projekt ansprechen will: Spieler, die gerne den Schritt zum Spielleiter machen würden. Erfahrene Spielleiter, die gerne Ihre eigenen Tipps und Erharungen teilen wollen. Sonstige Spieler, die gerne mit Ideen und Feedback unterstützen wollen.

    Was dieses Projekt nicht sein soll: Ein Vortrag von Spielleitern gerichtet an nicht-Spielleiter
    Was es stattdeseen sein soll: Eine Kolobaration von Vereinsmitgliedern zum gemeinsamen Ausarbeiten von Abenteuern und für den Einstieg in die Rolle des Spielleiters.

    Auf lange Sicht sehe ich einen Großen Vorteil für den Verein, da durch mehr Spielleiter jene Spielleiter entlasted werden, die auf Cons und bei Vereinsabenden tätig sind. Außerdem ist es durch die vorbereiteten Abenteuer einfacher, schnell spontane Runden zu starten oder es sogar zu ermöglichen, Spielleiter zu wechseln.

    Ich hoffe auf reges Interesse.

    Edit: Format:
    Während physisches Zusammensitzen natürlich am interessantesten wäre, können viele der Punkte hier auch virtuell geschehen, wie zum Beispiel das Brainstormen von Characteren, Settings und Plots.
    Generell fände ich einen weniger stark organisierten Ansatz besser, damit nicht ein Druck entsteht, bei jedem Treffen dabei sein zu müssen. Üben ist generell am wirksamsten, wenn es oft wiederholt wird und es wird sowieso nicht jeder an dem selben Aspekt arbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Jade ()

  • Ich wäre dabei.

    Anmerkungen:
    -> Wenn man relativ neu beim Spielleiten ist, würde ich persönlich ein System wie To the Temple of Doom! empfehlen, das auf "no prep" und rotierende Spielleitung aufgebaut ist. Wird definitiv nicht allen Leuten gefallen, aber Ausprobieren schadet vermutlich auch nicht.
    -> Ich persönlich bin kein großer Fan davon, NSCs oder Plots gemeinsam mit anderen Leuten auszuarbeiten, zumindest nicht wenn ich die dann tatsächlich beim Spielleiten verwenden soll. Ich bevorzuge es da ganz eindeutig, das alleine zu machen. Für Testzwecke könnte ich mich da aber wenn gewünscht daran beteiligen.

    ❓🔨⬇🍄

  • Danke für die freiwillige Meldung.

    Ich verstehe nicht ganz den Gedankengang, als Anfänger ein System zu nehmen, das auf Spielleiter-Erfahrung aufgebaut ist.
    Meine Liste stellt sich aus Dingen zusammen, die ich als schwierig für Anfänger empfinde. Ich gebe dir Recht, dass viele NSCs potentiellen Spielern nicht bekannt sein sollten aber es gibt einige, die kein solch ein Limit haben, beispielsweise der Questgiver. Sollte man das generell nicht wollen, kann man einfach diesen Brainstorming-Sessions aus dem Weg gehen.

  • Ich sehe das wie fodazd : Systeme wie To the Temple of Doom können super sein, um unkompliziert, niederschwellig und ohne Vorbereitung SL-Erfahrung zu sammeln.

    Die Initiative generell finde ich übrigens sehr gut. Ich kann mir vorstellen, bei ersten SL-Versuchen mitzuspielen und Feedback zu geben.

  • Ich persönlich denke, das wichtigste ist, es einfach mal mit sehr einfachen Szenarien zu probieren.

    Dann merkt man, was einem persönlich liegt und was nicht, und noch wichtiger, ob es einem überhaupt Spass machen kann. Weil es liegt nicht jedem, und wenn es einem SL überhaupt keinen Spass macht, sollte er nicht versuchen, sich dazu zu zwingen.

    (Ich kenn z.B. Leute, die ganz gerne Plot-Ideen ausarbeiten und ausprobieren, aber generell nicht gerne spielleiten. Die leiten dann vielleicht einmal im Jahr 2, 3 Sessions, um einen Plot anzubringen, und dann lassen sie es wieder, weil es ihnen für eine Weile reicht. Ist auch absolut ok.)


    Danach kann man dann versuchen, einen individuellen Plan zu machen, was man vorbereiten will/sollte, was man wann übt etc.

    Aber 50 Fantasy-NSCs auszuarbeiten, und dann festzustellen, dass einem moderne Settings beim leiten viel mehr liegen, bringt nicht viel.

  • Bin voll dahinter, dass man mal in einem einfacheren Umfeld ausprobieren sollte, wie sehr einem das spielleiten taugt.

    Diese Iniziative wäre darauf ausgelegt, dass man auch auf längere Sicht sich gegenseitig unterstützen kann. Wenn also jemand merkt, dass Spielleiten gar nicht zu einem passt aber einem das Brainstorming gefallen hat, kann man weiterhin dafür eine Ansprechperson sein. Genauso wird es vermutlich Leute geben, die gerne leiten aber denen die Vorbereitung alleine zu viel Aufwand ist. Die können dann auch in die Gruppe fragen, ob jemand Zeit und Lust hat, ihnen bei der Vorbereitung einer Con-Runde zu helfen.

    Ich halte auch nichts davon, lauter NPCs zu machen, die man nie brauchen wird.
    Der Character-erstell Schritt wäre für dann, wenn man schon weiß, welche Story man in welchem Setting mit welchem System machen will.
    Es ist halt schwierig für viele Unerfahrene, sich einfach mal 7 wichtige und 15 unwichtige NPCs aus dem Ärmel zu schütteln, sowie Gegner zu erschaffen, die die Party challengen ohne sie zu überfordern. (Ich tu mir manchmal schon bei meinen Spielercharacteren schwer) Daher soll es eines der Punkte sein, die hier zusammen ausgearbeitet werden können.

  • Bei To the Temple of Doom muss man improvisieren, ja. Man kriegt wenn man grade für die Spielleiter-Rolle dran kommt ein paar Stichworte, die man als Inspiration für einen Dungeon-Raum verwendet. NSCs müssen dort aber nicht unbedingt vorkommen, was es einfacher macht.

    Persönliche Meinung von mir: Wenn man Erfahrung als Spielleiter sammeln will, dann sind Dungeon Crawls eigentlich ziemlich gut geeignet dafür. Das Problem ist nur, dass ein Haufen Spieler keine Dungeon Crawls spielen wollen, und ein Haufen neue Spielleiter keine Dungeon Crawls leiten wollen. Die meisten Leute wollen nach meinem Eindruck sofort komplexe Mystries oder sowas spielen/leiten, die einfach *deutlich* schwieriger vorzubereiten und zu leiten sind.

    ❓🔨⬇🍄

  • To The Temple Of Doom wäre eben wegen dem vielen Improvisieren nicht einsteigerfreundlich, zumindest für Leute wie mich.

    Aber generell finde ich dungeon crawls geeignet für das Einsteigen in die Materie.

  • Ich bau mich hier mal kurz ein, weil wir sowas gerade in der privaten Runde machen. Wir nennen das ganze "Ringerl Leiten". Jeder in der Runde leitet ein Abenteuer in einer gemeinsamen Welt. Am Ende gibt's ein Finale. Intro Runde und Finale leite ich als erfahrener Spielleiter, dazwischen leitet jede:r andere ein Abenteuer.

    Als Regelwerk verwenden wir Daggerheart Beta 1.5, weil wir vorm full release gestartet haben. Daggerheart hat nämlich auch echt gute Anleitung für Spielleiter:innen, mit vielen Beispielen.

    In der Vorbereitung haben wir uns bewusst drauf geeinigt, dass jede:r ein Abenteuer leitet, ohne Zeit und Leistungsdruck. Ziel ist Erfahrung zu sammeln, nicht als Leiter:in voll abzuliefern. Schlauch Abenteuer und mehr sessions brauchen ist voll okay.

    Bei der Vorbereitung biete ich den jeweiligen Leiter:innen an, sie zu coachen: Worauf sollte man beim Abenteuer selbst aufpassen? Welche Fehler hab ich schon gemacht. Wie geht man mit unerwarteten Spieler Aktionen um? Etc.

    Und im Spiel ist es oft auch so, dass die "Anfänger Leiter" dann bezüglich Regeln auch mit der Gruppe Rücksprache halten, falls es Unsicherheiten gibt. Weil Regelsicherheit auch oft einschüchtern kann..

    In Summe funktioniert das bisher sehr gut. Kann gerne weiter Erfahrungen teilen, wenn wir wieder gespielt haben :)

  • Ringerl Leiten ist ein sehr gutes Stichwort und etwas, was ich gerne in den Übungs-Abschnitt einbauen will. Coaching ist auch ein wichtiger Teil davon.

    Mir geht es hier auch darum, alles, was außer dem Leiten selber noch zum Spielleiten gebraucht wird, für Anfängerspielleiter zugänglicher zu machen.

  • Mir geht es hier auch darum, alles, was außer dem Leiten selber noch zum Spielleiten gebraucht wird, für Anfängerspielleiter zugänglicher zu machen.

    Dazu kann ich zwei gute Ressourcen empfehlen, aus denen du Dinge raus picken kannst:

    The Alexandrian Game Mastery 101: https://thealexandrian.net/gamemastery-101

    Great GM auf YouTube:

    Hier findet man die Basics für zB 3 Clue Rule, Abenteuer gestalten, NPCs und Widersacher mit Motiven, etc etc