Ein paar mehr Setting-Infos:
Die Runde spielt Mitte des 23. Jahrhunderts. Die ersten Außenposten in anderen Sternensystemen wurden vor etwa 175 Jahren errichtet. Mittlerweile ist Kolonisation normal, aber macht immer noch nur einen Bruchteil der Menschheit aus, und der ist noch entsprechend weit verteilt. Nachdem es auf der Erde für einfache Leute auch nicht übermäßig gemütlich ist, suchen immer noch genügend Erdlinge ihr Glück in den Kolonien (wenn auch selten erfolgreich).
Das Zentrum der Runde ist das Neonis-System. Der Name stammt von den ersten Stationsbauern dort, weil das wissenschaftliche GJ 1002 bzw. Gliese 1002 doch etwas sperrig klingt. Das System liegt nicht ganz 16 Lichtjahre von der Erde. Die schnellsten Schiffe können das in 3 Wochen schaffen, normal wären aber eher 5 Wochen. Hie Hyperraum-Route ist relativ gut bekannt und gilt als sehr sicher. Trotzdem ist nur wenig Kontakt, primär fliegen Frachterpiloten zur Erde. Aktivierte Psioniker haben die Erde vermutlich schon einmal aus der Ferne gesehen (als relativ oft beflogene Route werden da Aspiranten mit hohem PsiQ oft mit auf die Frachter gepackt zur Aktivierung). Tatsächlich auf der Erde auf den Boden zu kommen ist aber relativ kompliziert und erfordert unter anderem medizinische Checks und eine kurze Quarantäne.
In Neonis gibt es keine wirkliche Regierung. Stattdessen beherrschen verschiedene Konzerne und kleinere Unternehmen Teile des Systems - üblicherweise die jeweils von ihnen selbst errichteten Siedlungen. Auch die Kolonial-Ableger der zwei Großmächte der Erde (die GACA - Great America Colonial Alliance, und die GPR - Galactic Peoples Republic) haben ihre Präsenz, sind jedoch nicht wichtiger oder durchsetzungsfähiger als die großen Konzerne.
Es gibt das Neonis Council, in dem die "Big Player" zusammenkommen, um sich untereinander zu arrangieren, und um allen anderen die Spielregeln zu diktieren (die dort zwar auch kollektive Vertretung haben, die jedoch eher Augenauswischerei ist). Da kein Mitglied Interesse hat, nennenswert Macht ans Council abzugeben, gibt es keine globalen Exekutiv-Kräfte. Was überall dort, wo die Big Player nicht selbst eingreifen wollen, Platz für private Sicherheitsfirmen bietet, wie eben die Raff Riders.
Zwei Drittel der Bewohner des Neonis-Systems leben auf Neonis b (für Einheimische einfach "B", manchmal auch ein Name mit Anfangsbuchstabe B), einem der zwei Planeten in der habitable Zone. Der Planet ist im Durchschnitt kühler als die Erde, aber er ist zu seinem (relativ ruhigen) Roten Zwergstern rotationsgebunden, dreht ihm also immer die selbe Seite zu. Damit kann man die Temparatur einfach dadurch variieren, wo am Planeten man sich befindet, und die meiste Besiedlung ist ein etwas sonnseitig gelegener Ring, wo Wasser flüssig, es aber nicht zu heiß ist. B ist etwas größer und dichter als die Erde, die Gravitation liegt bei etwa 1.13g. Physische Tätigkeit ist etwas anstrengender als auf der Erde, und die Organe werden etwas mehr beansprucht (womit die Lebenserwartung etwas sinkt), aber der Unterschied ist gut verkraftbar.
Die größte Stadt ist Hiveo, aka "the Hive". Bis auf Zugangs-Bunker und Flug- und Raumhafen ist die Stadt unterirdisch. Da der Planet ohne Drehung kein nennenswertes Magnetfeld und auch keine wirklich dichte Atmosphäre besitzt, ist das schon allein aus Strahlungsgründen vorteilhaft. Dazu kommt, dass man so relativ wenig Punkte abdichten muss, um die Atmosphäre innerhalb der Stadt zu kontrollieren und auch im Notfall abschotten zu können. In der Stadt ist alles relativ eng, weil Graben natürlich aufwändig ist. Man fühlt sich eher wie in einem Uboot als in einer Erdenstadt.
Privatverkehr gibt es z.B. keinen, es gibt schmale Roboter-Taxis und Transporter, um herum zu kommen, die auf vom Fußgängerbereich getrennten Straßen fahren. Big Player haben teils in von ihnen dominiertem Gebiet ihre eigenen Straßen für größere Transporte und die Karossen der Chefs. Generell sind die wohlhabenderen und lebenswerteren (und nicht ganz so engen) Bereiche der Stadt in Einflusszonen der Big Player aufgeteilt, während sich der Rest (von denen trotzem viele für Big Player arbeiten, aber eben Niedriglohnjobs) mit eher bescheidenen Annehmlichkeiten begnügen muss. Neben Konzernen hat auch die GPR einen eigenen Bereich in der Stadt. Abseits der Dominanzgebiete rassistischerer Konzerne ist die Stadt ein dicht gedrängter und bunt gemischter, wenn auch nicht immer ganz friedlicher, Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Menschentypen.
Eine zweite für Kolonieverhältnisse noch relativ große Stadt auf B ist New New York, das von der GACA errichtet wurde. Es hat mehr oberirdische Teile als Neonis (liegt aber immer noch großteils unter der Oberfläche) und ist demonstrativ viel verschwenderisch-weitläufiger gebaut. Hier gibt es durchaus Privatfahrzeuge (die großes Statussymbol sind), und, weil hier das alte Amerkia abgefeiert wird, sogar Pferde. Die Bevölkerung bekommt zwar wenig Brot, dafür umso mehr Spiele, um sie ruhig zu halten (in Form von blutigen Arena-Kämpfen mit verschiedenen Themen, vom Western bis zum "Dungeon Crawl"). Die Stadt ist auch als "Nuke Nuke York" oder "Nuke City" bekannt, weil einer der energieerzeugenden Atomreaktoren einmal gröber havariert ist. Rund um den liegen jetzt die schlimmsten Slums. Laut den GACA-Regierungs-Geigerzählern besteht aber keine gesundheitsgefährdende Strahlenintenisät. Und wenn andere Geigerzähler verbreitet werden, wurden die von der heimtückischen GPR manipuliert, um die glorreiche GACA zu diskreditieren!
Neonis c ist ein zweiter rotationsgebundener Planet in der habitablen Zone, relativ weit draußen und merklich kälter. Er ist auch größer und massiger, und hat fast 1.5g Anziehungskraft. Damit ist es für die meisten Menschen, Baselines oder modifiziert, hier sehr ungemütlich. Alltägliche Tätigkeiten fühlen sich an wie Schwerarbeit, und längerer Aufenthalt tut der Gesundheit nicht gerade gut. Der Planet ist ebenfalls besiedelt, aber primär von genmodifizierten Menschentypen wie "Zwergen", die mit der hohen Schwerkraft deutlich besser zurecht kommen.
Ansonsten gibt es noch ein paar Siedlungen auf Gasriesenmonden, in Asteroidenfeldern und auf Raumstationen. Auf letzteren herrscht zumindest außen, wo die üblichen Lebens- und Arbeitsbereiche liegen, durch Rotation eine für Baselines und viele andere Menschentypen angenehme Schwerkraft. Die anderen werden wiederum eher von modifizierten Menschen besiedelt (auch wenn sich 1g-optimierte Menschen in niedriger Gravitation leichter tun als in hoher; sie müssen dennoch viel trainieren, um Kraft und Gesundheit zu erhalten).
Der am weitesten verbreitete Menschentypus in niedriger Gravitation sind die Morlocks, die neben blasser Haut und wenig Haarwuchs vor allem dafür bekannt sind, völlig blind zu sein, dafür ausgezeichnetes Gehör und Geruchssinn zu haben (die für die Verarbeitung visueller Reize intendierten Hirnregionen wurden "neu verdrahtet"). Sie waren eine Genmodifikation aus der Frühzeit der Kolonisation, als Energie ein rares Gut war, und auf Raumschiffen, Raumstationen und Asteroidenbasen gespart wurde, wo es nur ging. Im Falle der Morlocks sogar bei der Beleuchtung. Außerdem kommen Morlocks psychologisch wesentlich besser mit stark beengten Umgebungen zurecht (und fühlen sich dort sogar wohler als in offenen), und dass sie mit begrenzten optischen Stimuli kein Problem haben, ist Teil davon.
Alle Charaktere (und so ziemlich jeder im System) spricht Neonis-Englisch (ein Pidgin mit vielen Lehnworten) plus eine Sprache nach Herkunft (GACA-Englisch zählt als separate Sprache, aber ist für Neonis-Englisch-Sprecher halbwegs verständlich). Ob manw eitere Sprachen spricht, und wie gut, wird, falls es relevant wird, mit einem (wahlweise) Face/Bildung oder Face/Diplomatie-Wurf entschieden.