Ich überlege, wieder einmal eine regelmäßige "offene" Runde für Vereinsabende anzubieten. Also eine, die auf schnelles Einsteigen und wechselnde Spieler ausgelegt ist.
Und weil im Verein meiner Ansicht nach zu wenig SciFi gespielt wird, würde ich es zuerst einmal damit probieren, ob Interesse bestünde.
Kurz zum Szenario:
Das ganze soll eine Mischung aus Space Opera und Cyberpunk werden - deutlich weniger utopisch als z.B. Star Trek, aber auch nicht so pessimistisch wie klassisches Cyberpunk. Man könnte auch sagen: Eine nicht allzu ernst genommene Dystopie (der Grad an Dystopie kann dabei nach Gruppeninteresse über die Auftragswahl stark schwanken). Raumflug ist relativ normal, und es gibt pro System meist mehrere besiedelte Planeten, Monde, Asteroiden und Stationen. Aber die Reise zwischen Sternensystemen (mittels Hyperraumsprüngen) ist noch ziemlich aufwändig.
Die Spieler wären Teil einer Truppe namens "The Raff Riders": Nach Bedarf angeheuerte "Problemlöser", die an guten Tagen Polizeiaufgaben zum Wohle der Bevölkerung wahrnehmen (echte Polizei gibt es kaum, weil die Konzerne keine starken Regierungen dulden), um die Rechnungen zu zahlen aber auch gelegentlich deutlich schmutzigere Arbeit für Konzerne oder organisiertes Verbrechen erledigen. "Raff" ist dabei der Auftragsvermittler und Firmenbesitzer, und er kann auch Raumtransport zur Verfügung stellen.
Im weiteren Sinne sind alle Spielercharaktere "Homo sapiens". Allerdings sind starke gentechnische Veränderungen oder nachträgliche biotechnische Modifikationen durchaus verbreitet, teils für eine Anpassung an neue Lebensräume oder Berufe, teils auch (bei nachträglicher Biotech, falls man sich die leisten kann) zum Ausdruck der Persönlichkeit. Wer also etwas Elfen-, Ork- oder Varg-artiges spielen will, kann das durchaus. Allgemein gelten alle als Teil der "Menschheit", aber manche "Baselines" und manche lokalen Gesetze sehen das auch sehr anders.
Und weil vermutlich immer auch Spieler etwas "magisches" spielen wollen, gibt es Psioniker. Die hat es in dem Setting schon immer gegeben, und theoretisch kann es jeder Mensch lernen. Nur ist es genauso wenig sinnvoll, jemanden mit einem "Psi-Q" von 80 zu einem Psioniker ausbilden zu wollen, wie jemanden mit IQ 80 zum Quantenphysiker. Psionik ist stark mit dem Hyperraum für die Inter-System-Flüge assoziiert, und die mit Abstand beste (wenn auch abhängig vom Psi-Q stark unterschiedlich erfolgreiche) Methode, das normalerweise latente psionische Talent zu aktivieren, ist, jemanden wiederholt auf Hyperraum-Flüge zu schicken. Da es die auf der Erde früher nicht gab, gab es auch in der Geschichte der Menschheit praktisch keine Psioniker/Magier (intuitive Aktivierung ohne Hyperraum-Verbindung kann erst bei etwa Psi-Q 160 auftreten, was ähnlich häufig ist wie IQ 160, also Leute wie Einstein oder Hawking).
Noch eine Anmerkung zur intendierten Tödlichkeit: Falls man sich auf offene Kämpfe einlässt, ist die Wahrscheinlichkeit, schwer verletzt zu werden, nicht gerade gering. So lange man aber grundsätzlich überlebt, können Bio-Psioniker und die SciFi-Medizin (zur Not unter Rückgriff auf Cyberware-Prothesen) fast alles wieder hinkriegen. Ein "Puff - du bist wieder gesund" gibt es aber höchstens mit den besten Bio-Psionikern, und auch nur dann, wenn die bereit sind, sich längerfristig zu verausgaben.
Die Intention ist, dass man "Chaaaarge!" nicht als das optimale und universale Mittel zur Problemlösung einsetzt. Wenn schon Gewalt, dann nach Möglichkeit taktisch so, dass ein Sieg ohne nennenswerte Gegenwehr möglichst sicher ist. Das soll keine "Hack & Slay"-Runde werden.