Mein Bericht über die gestrige Runde wird nicht ohne ein ordentliches Maß an Eigenlob auskommen. Dieses stinkt zwar bekanntlich, aber über ein Online-Forum kann das dem Leser hoffentlich egal sein, das überträgt keine Gerüche. 
Ich habe gestern mangels Vorbereitungszeit für irgendetwas anderes wieder einmal mein NaRS-Eigenbau-System geleitet. Das habe ich extra dafür entworfen, mit möglichst wenig Vorbereitung auszukommen (in meinem Fall öfter, wie gestern, gar keiner).
Es ist ein zum Zweck schnellen Loslegens möglichst minimalistisch gehaltenes Universalsystem, das gerade so viel bieten soll, dass sich möglichst viele Charakterkonzepte trotzdem umsetzen lassen, die sich dann auch halbwegs so anfühlen sollen, wie vom Spieler gedacht. Gestern scheint das auch wieder ganz gut funktioniert zu haben.
Um mir als SL eine gewisse Herausforderung zu bieten (was Teil dessen ist, was mir am leiten Spaß macht), habe ich mir von jedem der 2 Spieler einen Setting-vorschlag hinwerfen lassen, und ein weiteres Element, das in der Geschichte vorkommen soll. Die habe ich dann spontan zu einem Setting und einer Geschichte zusammengemanscht.
Diesmal waren die Settings "The Mummy" (der Film aus 1999 mit Brendan Fraser) und "Castle Falkenstein", ein etwas obskureres Steampunk-Rollenspiel auf 1994. Die weiteren "Zutaten" waren Anima-mäßige Magical Girls und Katzen.
Das Ergebnis war eine Runde mit einer Abwechslung zwischen ein bisschen Erforschen des (angesichts der Mischung und meiner allgemeinen Tendenzen absichtlich etwas abstrusen) Hintergrunds und pulpiger Action. Beides Dinge, die NaRS vermutlich besser macht als bier-ernsten Horror oder so etwas (das ginge wohl auch irgendwie, aber vermutlich nicht ganz so gut; habe ich noch nicht austesten können; ist auch weniger das primäre Entwicklungsziel gewesen).
Ein Noldor-Linguist mit Objektmagie und eine Expertin für eh Alles mit selbstgebautem Dr.-Oktopus-Arme-Rucksack haben sich erfolgreich in einem pseudo-ägyptischen, frisch ausgegrabenen Tempel, bei einer Steampunk-Wagen-Verfolgungsjagd und in einem Anwesen in Falkenstein geschlagen, um dem Steampunk-Entwickler-Schurken Graf Raffheim das im Grab gefundene Nekonomicon der Göttin Minzet wieder abzunehmen, mit dem dieser die lokale Magical-Girl-Brigade instrumentalisiert hat (über Kontrolle ihrer Katzen-Familiare).
Es schienen alle ihren Spaß dabei zu haben.
Die anderen beiden Runden waren eine Mutant: Year Zero - Genelab Alpha von Lacky und eine Call of Cthulhu von sulfur . Erstere schien nach dem, was ich danach gehört habe, ebenfalls gut angekommen zu sein (ich habe das Abenteuer selber schon einmal unter Raphael gespielt, hatte damals auch meinen Spaß), Herberts Runde war noch im Gange, als ich gegangen bin.
Dafür, dass diesmal keiner der SLs wirklich darauf vorbereitet war, am Diversitätsabend zu meistern, scheinen wir ein gutes und für alle zufriedenstellendes Ergebnis mit angemessen vliefältigem Angebot bekommen zu haben.
Wieder einmal ein gelungener Abend, wenn auch diesmal (was vielleicht auch zum Gelingen beigetragen hat) ohne große Experimente mit wirklich obskuren oder Indie-mäßigen Systemen.