Beiträge von ka_jan

    Wir haben ja Anfang des Jahres einen Versuch gestartet den Mitgliedern und Interessenten des Vereins World Anvil als Werkzeug zum Abbilden von Kampagnen, Geschichten und generell zum Aufbewahren von Ideen, zugänglich zu machen.

    Leider gab es da ja kein großes Interesse, aber es würd mich Interessieren was ihr sonst so verwendet und ob es andere Werkzeuge gibt die wir, als Verein organisieren können, um euch bei euren Rollenspielen zu unterstützen.

    Es kommt in den Gesprächen immer wieder auf das es an vorbereiteten Materialien und Charakteren fehlt. Oder das gerade jetzt, wo wir fast ausschließlich Online spielen, keine gute Möglichkeit gibt Regelwerke und Sheets den Spielern verfügbar zu machen.


    Ich weiß das Katharina kanka verwendet und halbwegs Happy damit ist.

    Wäre cool, wenn ihr eure Wahl bissl beschreiben könnt und auch den Prozess zur eurer Entscheidung bzw. eure Beweggründe offenlegt. Vielleicht auch was ihr gut oder schlecht findet.


    Wir wollen ja nicht nur das Rollenspiel als Spiel fördern, sondern auch das Handwerk der Spielleiter'In.

    Danke für eure Beteiligung :)

    Also eines muss ich vorneweg sagen: Sehr coole Diskussion!

    Nun zu den Fragen.


    Balance in einem PnPRPG ist für mich genau so ein narrativer Prozess wie alles andere im Rollenspiel. Es gibt die technische Grundlage unten drunter die von den Spielern mehr oder weniger ausgenutzt werden kann, und drüber das Rollenspiel. Aber auch die zwei Bereiche müssen sich die Waagschale halten.

    Für mich hab ich da den Begriff: "Zwischensequenz-Syndrom" definiert, in dem es dabei geht das in vielen Videospielen das Kräftemaß des eigenen Charakters weit weg von dem ist, wie er in Zwischensequenzen gezeigt wird. Man schlachtet stundenlang durch Heerscharen von Dämonen aber in einem 5 Sekunden Clip wird man von zwei Dorftölpeln gefesselt und verprügelt, weil es die Geschichte verlangt.

    Aufs PnPRPG umgelegt ist es dasselbe, das sich die meisten Spieler auf Level 1 schon als "fertige" Abenteurer mit starker Hintergrundgeschichte verstehen. Dann aber aufgrund des niedrigen Levels im Keller des nahen Gasthofes von zwei Riesenratten zerrissen werden.

    Für mich ist also Balance in einem PnPRPG dann erreicht, wenn die Geschichte, die ich erzähle, durch die Mechanik unterstützt wird. Je weniger ich an der Mechanik basteln muss, umso besser ist die Balance. Zum Beispiel in 5e beginnen meine Abenteurer auf Stufe 3 wo das Kräfteverhältnis zwischen der Welt und beginnenden Abenteurern meiner Meinung nach gut passt.


    Ist es wünschenswert, das ein System gute Balance hat? Ich denke schon, außer es gibt einen guten Grund warum es nicht so ist. Ich spiele hin und wieder gern 5e Runden, bei denen die Spieler als Commoner (quasi Level -3) anfangen, wo jedes Geschöpf inklusive den kleinsten Spinnen tödlich sein kann. Das fordert die meisten Spieler heraus möglichst eine Rollenspielantwort auf alle Fragen zu finden, weil der Kampf in 9 von 10 Fällen absolut tödlich ist.
    Wenn die Balance aber von vornherein nicht stimmt, wenn ich im Kampf viel mehr oder weniger als im Rollenspiel kann, dann ist es natürlich Blödsinn und meiner Meinung nach das System einfach nicht fertig.


    Wie man gute Balance erkennt, hab ich schon eingangs erwähnt, aber ich geh vielleicht auf meine Perspektive auf die technische Seite ein. Balance kann nur dann hergestellt werden, wenn die Geschichte und Erzählung das auch unterstützen. Wenn Orks unzerstörbare Super-Mutanten sind und ich kann sie als Spieler Scharenweise ausmerzen, na ja, da brauch ich nicht an den Werten herumschrauben, das wird sich nie balanciert anfühlen. Es ist vielleicht im Spielsystem ausgeglichen, aber das ist für mich keine Balance. Zumindest nicht im PnPRPG, im Wargaming schaut das natürlich anders aus.


    Zu guter Letzt, kann, soll, muss man im PnPRPG von Balance wie in kompetitiven Spielen reden? Na, da kann ich ein eindeutiges Jain drauf geben. Balance ist etwas, das durch das Medium definiert ist. Im Rennsport ist ein Feld in der Waage, wenn das Leistungsgewicht zueinander halbwegs gleich ist. Im Fußball hilfts nicht, wenn eine Truppe mit 9 Leuten und die andere mit 11 spielt.

    Was mir oft an den Regelwerken fehlt, ist ein Penalty-System wie es im kompetitiven Umfeld gang und gäbe ist. Ich habe oft keine Möglichkeiten zwei Spieler in Relation während des Kampfes zueinander anzugleichen, ohne Auswirkungen auf die Erzählung zu haben. Und aus dem heraus denke ich, ist meine Antwort auch: Nein. Balance wie in kompetitiven Spielen hat im PnPRPG nichts zu suchen.

    Und meine Antwort ist: Ja. Wenn die Balance mit Rückhalt in der Geschichte hergestellt werden kann.

    Du hast heute die Möglichkeit im öffentlichen Vorstandstreffen mit den Mitgliedern über dieses Thema zu reden, wenn du der Meinung bist, es läuft etwas falsch oder es drückt dich der Schuh.


    Ansonst sei die Änderung, die du sehen möchtest. Wie ich bereits erwähnt habe, wenn das Forum wieder unsere Hauptplattform werden soll (und da hör ich leider oft das gleiche Argument wie du für Discord äußerst; Warum soll ich mir einen Forenaccount zulegen, wenn ich schon auf Discord bin?) dann hol die Leute dort ab wo sie sind und finde Wege den Vorteil am Forum zu sehen.


    Das ist die Maßnahme die wir gerade umsetzen und du kannst dich gern daran beteiligen.

    Wie man sieht haben unsere Bemühungen bereits Blüten getragen und das Forum füllt sich mit Leben weil wir mit den Leuten die helfen und mitmachen wollen dort reden wo sie sind.



    Wir lassen weiterhin die Leute mit ihrem Engagement wählen.

    Je mehr ich mir zu dem Thema überlege umso mehr Perspektiven ergeben sich für mich. Ursprünglich war ich der Meinung, dass der Autor sich nichts Gutes tut, wenn er erfundene Königreiche mit unserer eigenen Gesellschaft vergleicht. Aber ich denke da steckt mehr dahinter, auch wenn der Autor, denke ich, nicht darüber nachgedacht hat.


    Mir ist am Beispiel von Matt Mercer's Xhorhas aufgefallen das die Behauptung, dass Wiedergeburt falsch ist, im Kontext der bespielten Welt überhaupt keinen Sinn ergibt. Eine Welt voller Götter, magischer Wesen und Zauber die nicht nur die Gegenwart, sondern sogar Zukunft und Vergangenheit verändern können. Zusätzlich dazu kennt diese Welt (sofern ich weiß) echte Wiederbelebung durch Magie.

    Aber das ist der Punkt, an dem ich angefangen habe umzudenken. Die Welt ist Interessant. Nicht weil die Bevölkerung Xhorhas an Wiedergeburt durch magische Methoden glaubt, sondern weil es für uns unvorstellbar und damit falsch sein muss. ABER! In dieser Welt könnte es Wahr sein.

    Das ist der Haken, der uns als Konsument gelegt wird. Wir sind interessiert, weil uns zwei Dinge präsentiert werden:

    1. Etwas das mit unserem Weltbild nicht kombiniert
    2. Die Möglichkeit, dass wir im Kontext der Welt mit unserem Weltbild falsch liegen


    Mit dieser Perspektive kann ich mir die anderen Welten ansehen, die der Autor auflistet.


    Sex ist in A Wise Man's Fear etwas Triviales. Das steht im starken Kontrast zu unserer eigenen Welt, wo physischer Kontakt im Allgemeinen für die meisten Leute etwas Intimes ist. Wir haben Wege entwickelt, um unsere soziale Ader ohne die Notwendigkeit für Körperkontakt auszuleben. Drehe ich das ganze auf den Kopf, ist es naheliegend das diese Tätigkeiten (wie gemeinsames Musizieren) einen ähnlichen Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen. Wo wir wieder bei meiner Behauptung #2 sind - in der Welt, ergibt es Sinn, dass es diesen Unterschied gibt, der sich schwer mit unserer Weltanschauung vereinbaren lässt.


    Die nächste Welt wäre dann Tortuga und ich finde das schlechteste Beispiel in sowohl dem Original Beitrag als auch hier. Aber meine zwei Erkenntnisse halten auch hier Stand. Tortuga ist ein gesetzloser Ort an dem Rauchen, Saufen und Herumhuren normaler Alltag ist. Und wir nehmen an, dass das eine Zivilisation ist die sich früher oder später selbst vernichtet. Aber, und auf das wird in Pirates of the Carribean auch angespielt, funktioniert die Zivilisation trotzdem, weil es zwar keine Gesetze aber einen Kodex gibt, der die Piraten zusammen hält. Aber, um das Zitat aus dem Film zu quälen: "Es sind mehr Empfehlungen als Regeln" sträubt sich mit unserer Weltansicht, wo Gesetze und Grenzen dominieren.


    Als letztes, die Welt des Autors. Die Änderung bewirkt, dass der Wert der eigenen Person dadurch bestimmt wird, mit welchen besonderen Fähigkeiten ich mich zu Lebzeiten ausstatten konnte. Ich finde, das ist eigentlich ein interessanter Spin für uns bekannte religiöse Ansichten das durch ein gutes Leben man nach dem Tod an einen schönen Ort kommt. Was ist hier aber die Herausforderung an unseren Status quo? Ich denke, das steckt vor allem in der porträtierten Ungleichheit der Gesellschaft die anscheinend nicht von sozialen Schichten herrührt, sondern allein durch den persönlichen Antrieb und vermutlich auch Gelegenheiten/Schicksal abhängt.



    Der Ansatz gefällt mir eigentlich recht gut, um ein Gefühl zu bekommen, ob eine Welt für sich alleinstehend etwas besitzt das Interessant ist. Wie alles ist es keine silberne Kugel aber ein gutes Werkzeug, um selbstkritisch auf das eigene Werk einzugehen. Da vieles von den eigenen Wertvorstellungen abhängt, ist es aber auch sehr leicht das ganze Thema überzustrapazieren.


    Dieses Thema sollte eigentlich heißen: Wie wecke ich Interesse an meinem Königreich und nicht wie schreibe ich ein gutes Königreich. Dazu ist es zu Oberflächlich und es gibt an allen 3 Beispielen genügend Kanten, die das ganze kaputt machen könnten, wenn man es nur durch diesen Aspekt betrachtet

    Diskussion zum Thema:

    Hallo liebes Vereinsmitglied oder Interessent,



    in den letzten Wochen und Monaten hat sich, beschleunigt durch COVID-19, das Forum weg vom zentralen Kommunikationsknoten und hin zur organisatorischen Zentrale und Ort für aufbereiteten Inhalt entwickelt. Du siehst im Kalender alle Runden, Beschreibungen und Neuigkeiten gibts unter Artikel und deine Runden kannst du in der Rundenplanung vorbereiten.


    Das Online-Vereinsleben aber findet mittlerweile hauptsächlich und täglich auf unserer Discord-Community ( https://discord.gg/VbxgRv3 ) statt.

    Wir Gleichgesinnte treffen uns dort zum Plausch im #tratschen oder unterhalten uns im 🔊plaudern. Erfahrungen und Meinungen tauschen wir in #pnp-fachsimpeln und an (spontanen) Online-Rollenspielrunden kann man auch teilnehmen. Sollt es mal wieder Langweilig in Zug oder Bahn sein, dann schau dir in #rollenspiel-maimai die besten Rollenspiel-Bilder zum Zeitvertreib an!
    Zusätzlich ist Discord auch der schnellste Weg mit dem Vorstand Kontakt aufzunehmen, wenn der Schuh einmal drückt. Für alle anderen Fragen gibt es #fragen-und-antworten wo wir versuchen möchtest schnell zu helfen.
    Auch finden zweimal im Monat die öffentlichen Vorstandstreffen dort statt damit man gezielt über Entscheidungen um den Verein reden kann.


    Wenn man wegen der COVID-19-Maßnahmenverordnung sich nicht mehr in Person treffen kann,
    dann sind wir online halt noch viel geselliger!


    Schau doch mal vorbei? Du bist herzlich willkommen und hiermit explizit eingeladen!


    Wir freuen uns auf dich

    — Christoph, Alexander, Sandra, Werner, Herbert, Jan


    PS: Sollte für dich Discord uninteressant sein, so haben wir noch eine inoffizielle WhatsApp Gruppe. Melde dich bei jemanden vom Vorstand damit wir dich da zusammen bringen können.

    Hallo alle Schreiberlinge und alle die es noch werden möchten,


    hier die Einladung und das Motto für diesen Beitrag. In nicht mehr als 1000 Worten erzähle eine Geschichte zu der dich das Motto inspiriert hat:

    Als Lich-König hat es dich eine gefühlte Ewigkeit gekostet aus den Schatten heraus das Land zu einem sicheren Ort für alle anderswo unwillkommenen Geschöpfe zu machen. Du möchtest nur noch dein Leben nach dem Tod genießen als dich die Nachricht erreicht, ein Ork-Dorf nahe der Grenze sei von wilden Abenteurern zerstört worden, die danach trachten "die Nation zu Retten"


    Ich freu mich auf eure Geschichten!