Geht es nur mir so oder habt ihr das auch? Diese Vorfreude, dass das Abenteuer weiter geht, dass man endlich seinen Charakter wieder spielen kann, wenn man schon unbedingt wissen will wie es weiter geht im Abenteuer?
Als notorischer SL tendiere ich dazu, wenn ich Spieler bin, zwischendurch zu überlegen, wie ich die Kampagne weiterführen würde.
Was ich mit meinem Charakter so tun könnte, falls sich die dinge so entwickeln, wie ich itneressant fände, dass sie sich entwickeln, gelegentlich ebenso - aber das passiert danne h fast nie.
Ist also für mich quasi eine Motivation zu einer gedanklichen SL-Übung.
Als SL bin ich meistens gespannt darauf, ob sich die Dinge ine twa so entwicklen, wie ich das voraussehe.
Das kommt weniger drauf an, wie gut ich die Gruppe kenne (bei Gruppen, wo ich noch niemanden kenne, funktioniert es oft perfekt, bei etablierten Gruppen geht es teils recht daneben), sondern mehr, wie sehr die Gruppe Zusammenarbeit über einzelne, auch disruptive, spontane Charakteraktionen stellt. Je kooperativer die Gruppe ist, desto eher konvergiert es zu einem vorhersehbaren, "moralisch heldenhaften" gemeinsamen Nenner.
Im Spiel ist es aber als SL für mich meist interessanter, wenn es eben nicht so kommt, wie ich das vermutet habe, sondern vielleicht sogar an erwarteten Alternativszenarien vorbei geht und zu was ganz anderem führt. Ich habe viel Spaß am improvisieren (Und das schöne als SL: Ich kann für die ganze Spielweilt improvisieren, nicht nur für einen einzelnen Charakter).
Eine Balance in der Kampanie zu halten ist nie leicht, besonders wenn es eine langlebige Kampanie ist. Besonders da ist es wichtig, dass man immer Abwechslung hineinbringt und nicht mehrere Runden lang alles düster haltet und die Spieler schwitzen schon Angstschweiß, wenn sie an die nächste Runde denken, es sei den es ist gerade der vorbereitete Zeitpunkt dafür
Ich finde Balance in einer längeren Kampagne eigentlich einfacher als innerhalb einer einzelnen Session.
Das liegt daran, dass Sessions, finde ich, meist besser funktionieren, wenn sie eine halbwegs einheitliche Stimmung und ein Thema haben. Weil dann können die Spieler viel besser die Folgen ihrer Aktionen abschätzen, und werden auch nicht so leicht aus der Immersion gerissen, als wenn man da hin- und her-springt, um etwa zu versuchen, eine bedrückte Stimmung durch eine Slapstick-Szene aufzuheitern.
Wenn man eine bedrückte Stimmung tatsächlich einmal zusammenbringt als Meister (in einer Kampagne, in der das grundsätzlich erwünscht ist), sollte man das auch ausnutzen! (In den meisten Fällen, außer ein Spieler ist allzu mitgenommen, aber das ist mir recht selten passiert, und wenn ich das merke, ist es oft eh zu spät zum gegensteuern...)
Da finde ich es leichter und meist besser, in einer Kampagne vielleicht von einer Session zur anderen die (geplanten) Schwerpunkte zu wechseln, als da innerhalb einer Session eine Kehrtwende hinzulegen.
Wenn sie erwarten können, dass (extremere) Schwerpunkte sich beim nächsten Mal wieder ändern, haben die meisten Spieler meiner Erfahrung nach kein Problem damit, wenn mal eine Session nicht nach ihrem Geschmack ist - solange es kein Thema ist, dass sie auf emotionaler Ebene fertig macht (was ohnehin vermieden werden sollte; Session 0, red cards etc.), sondern sowas wie "Ich mag keine Kämpfe, aber alle 4 Sessions eine große Prügelei ist ok, wenn es allen anderen taugt, tu ich halt mal weniger".