16. Juli 1923, Hafen von Emden
Wir warten auf die Abfahrt des Dampfers Rheinland. Es dauert etwa 2 Stunden nach Borkhum. Am Schiff treffen wir Conrad von Gehrenfels (charmant und attraktiv), der uns ins Nordseehotel umquartiert.
Um 11 Uhr erreichen wir Borkhum. Direkt an der Mole steht bereits ein Zug der Borkhumer Schmalspurbahn. Wir vereinbaren, uns um 19:30 mit Conrad am Gretchen zu treffen, einem Ausflugsdampfer, der eine Inselrundfahrt mit Abendessen anbietet.
Tagsüber decken wir uns mit Büchern und Karten ein, abends schauen wir dann zum „Gretchen“. Dabei plaudern wir unter anderem mit Edmund Rodenstock (Großhändler für Eisenwaren), und Friedrich und Caroline Bülow (Immobilienbesitzer Berlin) und den Schwestern Theresia und Auguste Krupp und Rüdiger Freiherr von und zu Darbenhausen.
Plötzlich hören wir einen Schrei und eine Frau, Annegret, geht über Bord. Kalie springt nach um die Frau zu retten. Sie schafft es Annegret zumindest so lange über Wasser zu halten, bis das Rettungsboot zur Stelle ist. Zurück an Bord erzählt sie, dass sie von etwas Schleimigen über Bord gezogen und festgehalten wurde. Annegret wohnt in der Villa Scherz.
Hans entdeckt unterdessen in der Entfernung ein unbeleuchtetes Schifferboot (H…rot), bei dem etwas an Bord zu klettern scheint. Wir vereinbaren dass ich morgen mit Rüdiger auf dem Boot „Seehund“ Robben jagen gehen, Conrad wird auf dem Schiff „Godo“ hinausfahren.
17. Juli 1923, Borkhum
Früh morgens wollen wir uns am Dünenpfad Nr. 6 mit Rüdiger treffen, treffen aber nur auf den Fischer Lüttken. Der andere Fischer, Hayet, wohnt auf Kirchstraße 24. Der Fischer, der uns rausfahren sollte, erzählt, dass er nicht ins Meer geht, wegen dem „was dort schwimmt“. Er erzählt von angeblich riesigen Fischen, die dort schwimmen. Immer wieder sterben Menschen im Meer (beim Schwimmen, im Watt, bei untergehenden Schiffen). Für Geschichten sollen wir uns an den Museumsdirektor Kullmann wenden oder an Gerhard, den lokalen Redakteur.
Kalie findet heraus, dass die Gefährten Stoertebekkers hier einst Quartier bezogen und Stoertebekkers Schatz auf der Insel vergraben sein soll. Ihm und allen 130 seiner Leute wurde später in Hamburg der Kopf abgeschlagen. Außerdem findet sie heraus, dass Borkum einst 2 Inseln waren.
Hans ist derweil beim Museumskurator.
Zu Mittag treffe ich dann beim Hafen auf Rüdiger, der verschlafen hatte.
Später schauen wir gemeinsam in die Kirchstraße. Der Fischer ist jedoch noch nicht zurückgekehrt.
Am Abend informiert uns Rüdiger, dass Conrad schwer verletzt angespült wurde. Außerdem wird ein toter Mann gefunden. Irgendetwas (?) hat ihm so ziemlich alle Knochen gebrochen. Todesursache war ertrinken. Sein Gesichtsausdruck deutet darauf hin, dass er wohl etwas Entsetzliches gesehen hat.
Wenig später kommt Inspektor Theodor Lingenscheid. Nachdem er den Tatort untersucht hat, führt er mich zu Conrad. Dieser schwafelt etwas von einem Fisch, aufrecht gehend, aber mit Fischschuppen und Haifischzähnen. „Gogo, Fisch, gerade zurück von Jagd“, bringt er noch hervor.