Zehnter Eintrag aus dem Tagebuch von Flint Tammith
Gepriesen sei Thor!
Wir entscheiden Richtung Trelsal aufzubrechen. Da Raendel kein Pferd hat, bittet er mich um Unterstützung beim Versuch eines der hier lebenden Wildpferde zu fangen. Ich knote mein Seil zu einem Lasso und warte in einiger Entfernung, während er sich an die Tiere anschleicht um diese in meine Richtung zu treiben. Doch dann läuft alles furchtbar schief. Wie konnte ich nur glauben, dass Raendel dieser Aufgabe gewachsen wäre?
Anstatt die Pferde zu mir zu treiben, springt er einem von ihnen auf den Rücken. Zu spät bemerkt er, dass die Kreatur ein Zentaur ist und beginnt einen aussichtslosen Ringkampf mit ihm. Glaubt Raendel tatsächlich, dass er im Zweikampf gegen einen Zentaur bestehen kann? Schnell eile ich mit Surtur nach um ihm zu helfen.
Als mich der Zentaur erblickt greift er an. Obwohl ich anhalte und mehrfach Rufe, dass ich nicht kämpfen möchte, setzt er seinen Ansturm fort. Wir prallen einige Male hart aneinander. Nachdem ich ihn nicht töten möchte ändere ich mein Vorgehen. Schließlich schaffe ich es ihn mit dem Lasso zu Fall zu bringen und bewusstlos zu schlagen. Nachdem wir ihn gefesselt haben wirke ich einen Verständigungszauber auf ihn.
Anschließend konfrontiere ich Raendel mit seinem unüberlegten Verhalten. Doch er sieht keine Schuld bei sich und verhält sich wie ein trotziges Kind. Warum kann er nicht einfach zugeben, einen Fehler gemacht zu haben? Seine Wortklauberei macht mich zornig und als ich die Beherrschung verliere fängt er sich eine. In unserem Streit bemerken wir erst verspätet, dass der Zentaur bereits wieder erwacht ist.
Ich biete ihm an, seine Wunden zu heilen und versuche ihm zu erklären, dass dies ein Missverständnis war, und wenn er uns ein paar Fragen beantwortet er wieder fei ist. Doch er erwidert, dass das Gesetz der Sterne nach der Schmach seiner Niederlage seinen Tod verlange. Warum will er lieber sterben als wieder frei zu sein? Ich verstehe es nicht und versuche ihn zu beschwichtigen. Doch er bleibt beharrlich und fordert stets auf neue seinen Tod. Erst als ich ihm schwöre, dass ich nach unserem Gespräch seinem Wunsch nachkommen werde, ist er bereit mit uns zu reden.
Wir erfahren, dass die alten Götter dieser Zeit, Talos, Auril, Malar und Umberlee, von den Elfen verlangen ihr Reich zu verteidigen. Und das die Menschen hier als Eindringlinge wahrgenommen werden. Zuletzt frage ich den Zentaur, ob es in seinem Volk ein Ritual für die Toten gibt, welches ich für ihn durchführen soll. Doch er verneint, und sagt ich soll seinen Körper einfach hier liegen lassen.
Dann ist es an der Zeit meinen Schwur zu erfüllen, und mit zittriger Hand schneide ich ihm die bereitwillig dargebotene Kehle durch. Erst der zweite Schnitt vollendet mein Werk. Es fühlt sich schrecklich falsch an. Ich fühle mich schrecklich. Ich bitte Thor sich seiner Seele anzunehmen und spüre seine gütige Anwesenheit. Ich danke dir Thor. Zumindest ein kleiner Trost für einen Tod der vermeidbar gewesen wäre.
Als wir an den Stormhorns entlang reisen, bemerken wir immer wieder, dass uns jemand folgt. Obwohl wir nie jemanden zu Gesicht bekommen, vermuten wir, dass es sich um den Elf aus dem Holzfällerlager handelt. Am Fuße der Stormhorns gelingt es mir einige Stücke eisenhaltiges Gestein zu sammeln. Bei einem Bach schmelze ich dann mit Blitzen das Eisen aus den Steinen heraus und kann so eine kleine Menge Roheisen für Schmiedearbeiten gewinnen.
Als wir die Gegend um High Horn erreichen treffen wir auf einen Zwergenclan. Glücklich auf Angehörige meines Volkes zu treffen, versuche ich mit ihnen zu reden. Doch entweder ist mein zwergisch zu sehr verkümmert oder sie sprechen einen mir unbekannten Dialekt. Ich verstehe sich kaum. Einer der Zwerge in prächtiger Rüstung, kommt auf mich zu und klopft mir freundschaftlich auf die Schulter. Als er sich wieder abwendet, bemerke ich das Wappen dieses Clans. Thor steh mir bei! Habe ich hier, 6000 Jahre in der Vergangenheit, meine Wurzeln gefunden? Soll ich es wagen mich zu erkennen zu geben oder ist es besser zu schweigen? Würden sie mir überhaupt glauben?