Beiträge von qch3n

    Inspiriert von einem Youtube-Video, würd ich gerne die Frage an alle hier stellen:

    • Was hat dich dazu gebracht das Rollenspiel zu probieren?
    • Und, warum bleibst du weiterhin dabei?
    • Essenziell, was mach das Rollenspiel für dich zu was besonderem?


    Ich bin schon gespannt auf eure Antworten :)

    Ich persönlich komm meistens mehr aus der Play to find out what happensKategorie - und das auch wenn ich GM bin. Aber ich kann auch grundsätzlich den Reiz an einem Play to find out why it happened this waySpielstil verstehen. Teilweise lässt sich das natürlich auch mischen, und manchmal ergeben sich interessante Möglichkeiten, wenn eins den Spieß umdreht.

    Die grundsätzliche Idee, dass Ende am Anfang fest zu legen, kommt soweit ich weiß aus der Schriftstellung. Und da macht es natürlich auch oft Sinn ein starkes Ende zu haben, da ein Ende meist in Erinnerung bleibt.

    Ich bin allerdings gar nicht so sicher, ob das überhaupt notwendig wäre beim Rollenspiel. Einfach weil doch viel der Erinnerungen und Momenten die uns beim Rollenspiel erhalten bleiben, eben nicht wirklich von der Linearität geprägt sind, wie sie es oft in Literatur sind. Da doch viel persönlicher Einfluss genommen werden kann (selbst in den Runden die darauf nicht den größten Fokus legen), bleiben uns gerade Entscheidungen und deren Auswirkungen, die wir selbst getroffen haben in Erinnerung.

    Das heißt jetzt nicht das literarische Techniken und Strukturen nicht dabei helfen können Ideen zu generieren oder sonst beim GMing zu unterstützen. Ich denke nur, dass die literarische Tradition im Rollenspiel keine Notwendigkeit ist.

    ich finde das System sehr interessant, habe aber bis jänner eher weniger zeit

    Hmm - bin mir nicht sicher ob ich grad bis Jänner warten würde. (Don't Overindulge ;) )

    Kannte das System bis jetzt nicht, aber habs mal überflogen und klingt wirklich interessant, und würde gerne mitmachen.
    Ab 16.11 habe ich allerdings nur noch am Wochenende Zeit.

    Von meiner Seite sollte Wochenende kein Problem sein - mal schauen wie die Würfel im Scheduling Game fallen :D

    Es gibt aber auch Leute, die gar keine narrative Control *wollen*, zumindest nicht mit ihrem aktuellen Charakter. In dem Fall ist es natürlich kompliziert, hier "Spotlight-Balancing" zu betreiben.

    Ja, dass passiert natürlich durchaus. Einerseits gibts Spieler_innen, die eher eine konsumierende Beziehung mit dem Spiel haben - da macht natürlich das Verteilen von Kontrolle über die Geschichte nur wenig Sinn. Ich denke aber, dass solche Spieler_innen auch eher dazu tendieren keine Aufmerksamkeit in die diveresen anderen Aspekte von Balance zu legen.


    Bezüglich Agency gegenüber der SL: Die meisten Systeme machen da nicht wirklich explizite Angaben meiner Erfahrung nach, daher ist das meistens etwas, was implizit im Rahmen der Gruppe abgeklärt wird (und oft nichtmal das).

    Hmm - das kommt natürlich auf das System an. DnD 5e versucht sowas ja beispielsweise mit dem Challenge Rating (wenn es als echte Hard Rule gehandhabt werden würde), indem die Mechanische Kapazität des SL* beschränkt wird und dadurch im Gegenschluss die Agency die Spieler_innen haben eingelotet wird.

    Ich habe über das System schon sehr viel Gutes gehört und wäre daher grundsätzlich interessiert. Wöchentliche Termine sind für mich zeitlich leider nicht machbar, 14-tägig könnte vielleicht klappen. Schwebt dir ein bestimmter Wochentag vor?

    Ich bin bzgl Wochentage relativ offen - alles außer Montag sollte passen

    Hallo zusammen :)

    Ich würd gerne wiedermal ein Runde "Blades in the Dark" anfangen. Normal funktioniert das System am besten in "Seasons" á la TV-Serien und ich würde es mal so auf 10-12 Termine (Wöchentlich oder 14-tägig) ansetzen. Platz für 4 Spieler_innen. Neulinge willkommen. Charakter (und Crew) erstellen machen wir in einer Session Zero.

    Bei Interesse gerne hier oder via Discord bei mir melden :)

    Spieler_innen:
    - Kyesh
    - Omegon
    -
    -

    Das System

    Da wahrscheinlich nicht alle das System kennen werden, würd ich hier ein paar Einsteigspunkte und Inspirationen aufbringen.

    • Blades in the Dark fokusiert sich vor allem auf Crime Fiction in einer Industrial Fantasy Welt
    • Die Charaktere bilden gemeinsam eine kriminelle Organisation, die versucht sich in der Stadt Duskvol zu überleben und sich durchzusetzen
    • Die Basis Regeln sind auf der offiziellen Website zu finden: https://bladesinthedark.com/greetings-scoundrel
    • Blades spielt sich als eine Fiction-First Sandbox, und verlangt explizit, dass die Spieler_innen (Mit-)Verantwortung für den Tone und die Themen des Spiels.

    Die Touchstones aus dem Buch:

    Safety Tools

    In Blades in the Dark geht es sehr intensiv um Kriminalität und die damit verbundene Unterdrückung. Dabei können auch einige schwere Themen anfallen, und deshalb ist es mir wichtig für eine sichere Tisch Atmosphere zu sorgen. Wir werden in einer Session Zero Lines und Veils besprechen.

    Es sind, soweit ich beim groben drüber lesen mitbekommen habe, schon ein paar verschiedene Konzept von Balance gefallen. Ich würde diese grundlegend noch um ein paar Konzepte aus dem Game Design erweitern, die ich in solchen Diskussionen für eine relevante Basis halte:

    Player Agency

    ... beschreibt die Möglichkeiten, welche Spieler_innen haben um auf die Spielweit Auswirkungen zu zeigen. Dabei geht es allerdings nicht nur um Werkzeuge im Kampf, sondern auch um so grundlegende Sachen wie Kontrolle über die den Charakter (welche ein durchaus breites Spektrum darstellen kann1) oder auch mit wie viel Informationen die Spieler_innen arbeiten können. Gerade im Bezug auf Balance gibts hier zwei Spannungsfelder: Wie viel Agency haben Spieler_innen gegenüber der Spielleitung? Und wie stehen die Möglichkeiten der einzelnen Spieler_innen zueinander?

    Narrative Control

    ... beschreibt den Einfluss, den die Spieler_innen (inkl. SL/GM/MC etc2), auf das Fiktionale Endresultat haben - also auf die Geschichte die nachher erzählt wird. Dabei würd ich auch gleich mal ganz zentral darauf hinweisen, dass fast immer eine große Menge an Narrative Control beim GM liegt - aber natürlich nicht ausschließlich. Es gibt auch Systeme, die größere Teile der Narrative Control an Spieler_innen übergeben (z.B. Flashbacks in Blades in the Dark). Aber auch zwischen Spieler_innen kann die Menge an Narrative Control variieren - beispielsweise hat ein "Face"-Type Charakter mehr Einfluss in Sozialen Szenen. Dabei ist die Balance zwischen Spieler_innen dann zu hinterfragen, wenn über das gesamte Spiel betrachtet einzelne Teilnehmer_innen stark zu kurz kommen. DnD nutzt hier oft auch Niche Protection, und weißt einzelnen Klassen absichtlich ihre eigene Ecke des Spiels zu in denen sie viel Narrative Control haben - zum Beispiel der Ranger im Wilderniss Überleben.

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    [1] Weil die Diskussion auch kurz im Discord aufgekommen ist, würd ich an der Stelle noch kurz erwähnen, dass Kontrolle über den Charakter abgeben nicht unbedingt immer eine Einschränkung von Player Agency darstellen muss. Ein willentlicher Fehltritt - wie beispielsweise in die offensichtlichste Pit Trap fallen, oder absichtlich einen Fluch auf sich zu ziehen - unterstützt Spieler_innen oft darin, die exacte Vision des eigenen Charakters auszuleben.

    [2] Spielleiter_innen sind auch Spieler_innen.

    Grundsätzlich fand ich das Social Encounter ein lustiges und interessandes Experiment. Meiner Meinung nach gut funktioniert hat:

    • Das zufällige Aufteilen der Leute, hat soweit ich das mitbekommen hab zu recht durchgemischten Gruppen geführt
    • Ausbrechen aus den traditionelleren Systemen ist glaub ich ganz gut angekommen

    Wo find ich noch etwas verbessert werden kann:

    • Ich glaub bei öfterem Stattfinden, würde es Sinn machen, die Abende entweder Thematisch (Horror Encounter, Fantasy Encounter, Slice of Life Encounter) oder sogar auf einzelne Systeme auszurichten ("Wir probieren heute System X"). Glaub das hilft auch damit sich etwas "vorzubereiten" ohne diese Vorbereitung aufzuzwingen
    • Es hat zwar teilweise funktioniert, aber ich denke eine Art "Abschlussrunde" sollte bei solchen Veranstaltungen vorab geplant sein. Einerseits um ein klares Ende im Sinn zu haben, und andererseits um nochmals den Austausch zu fördern.